BlowerDoor-Messung

Die Luftdichtheit ist ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Wohnhauses!

Ein luftdichtes Haus hat viele Vorteile für die Hausbewohner:

 

  • Höherer Wohnkomfort (Behaglichkeit durch hohe Luftqualität)
  • Vermeidung von unangenehmer Zugluft-Erscheinung
  • Niedriger Heizenergieverbrauch
  • Minimierung und Vermeidung von Bauschäden durch Kondenswasserbildung
  • Sicherstellung von schadstoffarmer- bzw. schadstofffreier Raumluft
  • Der Schallschutz wird verbessert
  • Optimierung der Bedingungen für eine Komfort-Lüftung

Für ein vernünftiges Lüftungskonzept ist ein dichtes Haus eine zwingende Voraussetzung. Bauschäden entstehen, wenn Luft aus Wohnräumen durch die Dämmung in kühlere Bereiche gelangt und die Feuchte dort kondensiert (Schimmelbildung). Die luftdichte Gebäudehülle ist somit ein wesentliches Qualitätsmerkmal eines Wohngebäudes.



BlowerDoor-Messung was ist das?

Blowerdoor (Englisch: „Gebläsetüre“) Die BlowerDoor-Messung ist ein Differenzdruck-Messverfahren, mit dem die Luftdichtigkeit und Luftdurchlässigkeit durch die Gebäudehülle gemessen wird.

 

Die BlowerDoor-Messung hat sich zum Standard-Verfahren entwickelt, um die Luftdichtheit eines Gebäudes zu ermitteln. Das Verfahren dient dazu, Leckagen in der Gebäudehülle mit Hilfe eines erzeugten Unterdruckes aufzuspüren, um evtl. vorhandene Fehlstellen zu lokalisieren, beseitigen und das Gebäude vor schwerwiegenden Bauschäden zu schützen. Eine BlowerDoor-Messung sollte an jedem Neu- oder Umbau durchgeführt werden.

 

Mit der Blower-Door-Messung steht ein standardisiertes Messverfahren zur Verfügung, die Luftdichtheit eines Gebäudes quantitativ zu erfassen. Es wird dabei ermittelt, wie oft das Luftvolumen des Gebäudes bei einer bestimmten Druckdifferenz zur Außenluft pro Stunde ausgetauscht wird (n50 Wert). Um diesen Differenzdruck aufzubauen, wird in eine offene Außentür (Eingangstür oder Balkontür) ein Rahmen eingesetzt, der mit einer Folie bespannt ist. In einer Öffnung der Folie befindet sich ein Ventilator – Blowerdoor – Gerät. Die Drehzahl des Ventilators wird so geregelt, dass sich ein definierter Druck zwischen Außen- und Innenraum einstellt. Um diesen Druck aufrechtzuerhalten, muss der Ventilator, wie man sich leicht vorstellen kann, einen so hohen Volumenstrom fördern, wie durch die Leckagen des Gebäudes entweicht. Um zu einer aussagekräftigen Kenngröße (n50) der Luftdichtheit zu kommen, wird der gemessene Volumenstrom durch das Volumen des Gebäudes geteilt. 

 

Ziel eines jeden Bauvorhabens ist es, eine relativ luftdichte Außenhülle an jedem Gebäude zu schaffen, um eine optimale Wohnbehaglichkeit zu erreichen und die dafür eingesetzte Energie zu minimieren. Energieeffizientes Bauen und Sanieren sind notwendig bei anhaltend hohen Energiepreisen und immer knapperen Ressourcen. Energieeffizienz und Qualität der Bauausführung sind heute entscheidende Faktoren für den tatsächlichen Wert einer Immobilie.



Wann sollte die Blower-Door-Messung durchgeführt werden?

  • Als Qualitätssicherung im Bauzustand, bei Neubauten oder Sanierungen
  • Wenn die Luftdichtigkeitsschicht fertiggestellt ist
  • Bevor Innenverkleidungen angebracht sind

 

Zu diesem Zeitpunkt können festgestellte Leckagen noch ohne großen Aufwand nachgebessert werden, z.B. bei Bauten nach MINERGIE P oder A.

 

  • Als Abnahmemessung nach der Fertigstellung des gesamten Gebäudes, z. B. als EnEV-Schlussmessung, wie sie auch von der KfW gefordert wird.

Hier ist die Nachbesserung der festgestellten Leckagen jedoch schwieriger, sowie der Zeit- und Kostenaufwand höher.

 

Deshalb ist zu Empfehlen, die 1. Messung als Qualitätssicherung im Bauzustand und die 2. Messung als Abschlussmessung zu machen.

Die BlowerDoor-Luftdichtheitsmessung sollte als „Qualitätsnachweis“ Bestandteil jeder Bauabnahme sein. Wenn nicht vom Architekten oder Bauträger bereits vorgesehen, sollte die BlowerDoor-Messung in den Bauvertrag mit aufgenommen werden.

 

Die BlowerDoor-Messung kann aber auch jederzeit bei einem bereits genutzten Gebäude – Bestandsgebäude - gemacht werden, um die Schwachpunkte der Luftdichtheit z.B. bei einer anstehenden Sanierung zu lokalisieren.